Smart Farming auf dem Vormarsch: Potenziale und Herausforderungen

Maschinenhersteller und Schlüsselakteure erweitern ihre Angebote um digitale Lösungen, doch die breite Akzeptanz bei Endkunden lässt auf sich warten. Trotz der Potenziale zur Prozessoptimierung und Erfüllung regulatorischer Anforderungen bleibt die Nachfrage verhalten. Dieser Artikel untersucht die Gründe für diese Zurückhaltung und wirft einen Blick auf die Zukunft des Smart Farming in der Landwirtschaft.

In der Landwirtschaft zeichnet sich ein klarer Trend ab: Immer mehr Maschinenhersteller und Schlüsselakteure im Agrarbusiness erweitern ihre Cloud-Plattformen um Softwarefunktionen, um den Endkunden eine Smart-Farming-Welt passend zu ihren Maschinen anzubieten. Diese Kombination aus Maschinen und weiteren Software Produkten soll viele der benötigten Funktionen bereitstellen. 

 

Gleichzeitig wird es für Anbieter von landwirtschaftlicher Software immer schwieriger, allein durch den Verkauf von Softwarelizenzen ausreichende Einnahmen auf dem Markt zu erzielen. Zudem ist die Nachfrage nach Smart-Farming-Produkten und -Lösungen vonseiten der Endkunden derzeit noch verhalten. DKE-Data identifiziert drei Hauptgründe, warum Endkunden Smart-Farming-Technologien nutzen:

 

  1. Optimierung von Produktionsprozessen: Vor allem große Ackerbaubetriebe tendieren dazu, Smart-Farming-Technologien einzusetzen.
  2. Erfüllung umfangreicher Dokumentationspflichten: In einigen Ländern, wie Dänemark, sind digitale Dokumentationsprozesse bereits weit fortgeschritten.
  3. Anforderungen der Lebensmittelindustrie an die Dokumentation: Diese werden im Hinblick auf Nachhaltigkeitsanforderungen zunehmen.

 

Die gegenwärtige Marktlage zeigt deutlich, dass viele Endkunden den Nutzen von Smart Farming noch nicht erkannt oder verstanden haben. Ohne einen zwingenden Grund beschäftigt sich die Mehrheit der Kunden nicht mit Smart-Farming-Technologien.

 

Die Industrie reagiert bereits darauf: Vertriebler sind dabei, die neuen Technologien zu erlernen, um diese dann ihren Kunden samt den Mehrwerten zu erklären. Zudem stellen immer mehr Händler Smart Farming-Spezialisten ein oder richten Smart Farming-Demo-Betriebe ein.

 

Der Trend zu Smart Farming ist aktuell aus verschiedenen Gründen etwas abgeebbt. DKE-Data erwartet jedoch einen Aufschwung in den nächsten Jahren, denn Smart Farming besitzt ein enormes Potenzial, welches durch proaktive Beratung und Unterstützung bei der Implementierung gefördert werden kann.

 

Weitere Maßnahmen, die der Markt fordert, sind:

 

  • Mehr Smart-Farming-Spezialisten bei den Händlern, unabhängig vom Hersteller, mit Fokus auf den Mehrwert für Kunden.
  • Mehr regionale Informationsveranstaltungen durch Händler, unterstützt von den Herstellern.
  • Intensiver Austausch mit Beratern, privat oder von staatlicher Seite.

 

Diese Entwicklungen fordern eine gesteigerte Aufmerksamkeit aller Beteiligten im Sektor, um die Chancen, die Smart Farming bietet, voll auszuschöpfen.

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